Margarete Seemann (Pseudonym: M. Margmann), Schriftstellerin und Lehrerin, geb. am 26. 7. 1893 in Wien, gest. am 6. 6. 1949 ebenda. Die Tochter des Dekorations- und Kirchenmalers Simon Seemann [...] besuchte die Lehrerbildungsanstalt in St. Ursula in Wien, wo sie ab 1914 (Lehrbefähigungsprüfung 1915) als Volksschullehrerin wirkte. 1936 mußte sie aus Krankheitsgründen vorzeitig in Ruhestand treten und konnte sich von da an ausschließlich ihrem literarischen Werk, dessen Anfänge bis in die frühen 1920er Jahre zurückreichen, widmen. Ihr umfangreiches Œuvre weist eine beachtliche Bandbreite auf und umfaßt Gedichte (etwa Benedeite Erde, 1930 oder Ein lieber Gruß, 1949), besinnliche Balladen, Legenden, Erzählungen und Skizzen, aber auch Aphorismen (Deine Seele und Meine, 1929 oder Dir und Mir, 1934) und Romane (etwa Zwei Kronen, 1928 oder die Trilogie Berg-Leben: Bergauf, Steilan, Gipfeloben, 1933-1938). Die Pädagogin Seemann zeigte sich in einfühlsamen Märchen- und Kinderbüchern (Die weiße Misch, 1928). Seemanns Werk, das in die Nähe Enrica von Handel-Mazzettis gerückt wurde, ist einerseits von einer stark katholischen Grundtendenz geprägt, die sich insbesondere in der Mutter- und Marienverehrung äußert, [...] andererseits auch von ihren Wurzeln in der südmährischen Heimat ihrer väterlichen Vorfahren. Ihre Bücher erfuhren zum Teil mehrere Auflagen und Übersetzungen, viele ihrer Gedichte wurden vertont.