Franz Sedlacek, Chemiker, Techniker, Fachautor und Maler, geb. am 21. 1. 1891 in Breslau, Sterbedatum unbekannt, ab 1. 2. 1945 vermisst in der Festung Thorn (Polen). Sedlacek studierte an der Wiener Technischen Hochschule zunächst Architektur, wechselte zur Chemie und promovierte 1922. Bereits seit 1921 war er Kustos am Technischen Museum in Wien. Er betätigte sich künstlerisch, war als Maler Autodidakt und veröffentlichte phantastische Federzeichnungen in den satirischen Zeitschriften "Simplizissimus" sowie "Muskete". Er beteiligte sich an den Ausstellungen der "Wiener Secession", der er seit 1927 angehörte. Sedlacek orientierte sich an den Neuromantikern, seine minutiös gemalten Öl-Bilder, die in grellen Farbkontrasten unheimliche Nachtstimmungen und phantastisch-schaurige Visionen verbinden, inspirierten wiederholt den Schriftsteller Gustav Meyrink. 1913 begründete er die Linzer Künstlervereinigung "MAERZ" mit und gehörte seit 1938 zum Wiener Künstlerhaus. Im Februar 1945 war er als Artilleriehauptmann in der polnischen Festung Thorn stationiert. Er wurde mit der Österreichischen Staatspreis-Medaille (1933, 1935) sowie dem Österreichischen Staatspreis (1937) ausgezeichnet.