Lilly von Sauter, Kunsthistorikerin, Übersetzerin und Schriftstellerin, geb. am 19. 6. 1913 in Wien, gest. am 7. 3. 1972 in Innsbruck. Sie war die Tochter des bekannten Wiener Urulogen und Universitätsprofessors Hans Gallus Pleschner. Sauter maturierte 1931 Wien und studierte anschließend Kunstgeschichte und Archäologie. Während des Studiums hielt sie sich zeitweise in London, Rom und Paris auf. 1936 schloss sie das Kunstgeschichtestudium in Wien ab, im selben Jahr heiratete sie Heinz von Sauter, dessen Familie in Tirol ansässig war. Es folgte die Übersiedlung nach Berlin. Im Februar 1943 zog sie nach Seefeld. Ab 1945 lebte Lilly von Sauter mit ihrer Familie in Seefeld und Innsbruck, wo sie am kulturellen Leben regen Anteil nahm. Von 1945 bis 1950 war sie Kunst- und Theaterkritikerin und Feuilletonredakteurin der Tiroler Nachrichten. Sie war Mitherausgeberin der Internationalen Monatsschrift "Wort und Tat" (1946–1947).
1948 erschien ihr erster Lyrikband Spiegel des Herzens. 1951 folgte die längere Erzählung Ruhe auf der Flucht. Als Mitarbeiterin bei Radio Tirol betreute sie neben zahlreichen kulturellen Sendungen auch die Reihe "Unser Filmgespräch". Als Kulturjournalistin schrieb sie Artikel in der "Furche" und den "Salzburger Nachrichten". Von 1950 bis 1958 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des Institut Français in Innsbruck. Mit zahlreichen österreichischen und international bekannten Persönlichkeiten der Kunst und Wissenschaft stand sie in freundschaftlichem Kontakt, unter anderem mit Ernst Gombrich, H. G. Adler, Hans Weigel, Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger. 1962 wurde sie als Kustodin der Sammlungen des Kunsthistorischen Museums auf Schloss Ambras berufen, wo sie sich für Restaurierungsarbeiten, Erweiterung und Neuauflagen der Sammlungen, Wiederentdeckung der Kunst- und Wunderkammer einsetzte und die Schlosskonzerte einführte.