Bernard Rudofsky, Architekt, geb. am 19. 3. 1905 in Zauchtel (Mährisch-Schlesien), gest. am 12. 3. 1988 in New York (USA). Rudofsky studierte Bauingenieurswesen und Architektur an der Technischen Hochschule Wien und arbeitete 1928 kurze Zeit im Büro des Schweizer Architekten Otto Rudolf Salvisberg in Schweden. Er promovierte 1931, lebte von 1932 bis 1934 in Capri, betätigte sich als technischer Zeichner und ging 1935 in die USA. 1936 kehrte er nach Wien zurück und emigrierte nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 über Genf und Triest nach Südamerika. Er lebte in Rio de Janeiro und São Paulo, wo zwischen 1939 und 1940 die zwei Bauten Casa Frontini und Casa Arnstein entstanden. 1941 wurde er als Gewinner eines Wettbewerbs des Museum of Modern Art nach New York eingeladen. Er arbeitete als Herausgeber der Zeitschrift "New Pencil Points", realisierte 1944 die Ausstellung "Are Clothes Modern?" im Museum of Modern Art und erlangte 1948 die amerikanische Staatsbürgerschaft.
1955 reiste er erstmals nach Japan, bekam 1958 gemeinsam mit Peter Harnden den Auftrag, die Einrichtung des USA-Pavillons für die Weltausstellung in Brüssel zu entwerfen und war zwischen 1959 und 1960 "Research Professor" an der Waseda University in Tokio. Von 1979 bis 1981 war er als "Scholar in Residence" am Cooper-Hewitt Museum in New York tätig. Seine letzte Ausstellung fand im Museum für angewandte Kunst in Wien statt.
Zu seinen architektonischen Werken zählen u. a. die Gartengestaltung für Costantino Nivola, Amagansett in Long Island (1950), das Geschäftslokal für die Portugiesische Luftfahrtgesellschaft TAP in New York (1967–1968) und das Wohnhaus Frigiliana in Andalusien (1970). Er veröffentlichte die Bücher The Unfashionable Human Body (1971) und The Prodigious Builder (1977). Rudofsky wurde mit der Prechtl-Medaille (1972) und dem Preis der Stadt Wien für Architektur (1986) ausgezeichnet.