Franz Richter, Chemiker und Schriftsteller, geb. am 16. 11. 1920 in Wien. Richter wurde nach der Matura zum Reichsarbeitsdienst eingezogen und begann 1939 ein Chemiestudium an der Universität Wien. 1940 zur Wehrmacht einberufen, geriet er 1945 in Kriegsgefangenschaft und kehrte erst 1948 nach Österreich zurück. Er promovierte 1950, war als Lehrer an der Wiener Handelsakademie sowie am Theresianum tätig und veröffentlichte ab Mitte der 1950er Jahre Lyrik und Erzählungen, Kurzprosa, Fabeln, Romane und Essays. Richter ist Mitglied der Hörer- und Sehervertretung im ORF, als Literaturrezensent bei verschiedenen Zeitungen sowie als Herausgeber tätig. Von 1975 bis 1979 fungierte er als Präsident des Österreichischen Schriftstellerverbandes und von 1976 bis 1990 als Generalsekretär des Österreichischen P.E.N.-Clubs.
Zu seinen Werken zählen die Lyrikbände Wir, die an den Grenzen wohnen (1955), Anbruch der Vergangenheit (1964), Im Wendekreis der Blume (1975), Auf der Atembrücke von A nach O (1986), Lob der Weltvernunft (1999), die Romane Diogenes Ultraviolett (1964) und Spaltklang (1987) sowie die Erzählungen Humanimales (1969) und Ein Pfauensommer (1994).
Richter wurde u. a. mit dem Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur (1967), dem Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur (1984), dem Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft (1984), der Ehrenmedaille der Stadt Wien in Silber (1985) und dem Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft Erster Klasse (1990) ausgezeichnet.