Max Riccabona, Jurist, Schriftsteller und Bildkünstler, geb. am 31. 3. 1915 in Feldkirch (Vorarlberg), gest. am 4. 10. 1997 in Lochau (Vorarlberg). Sein Vater, Gottfried Riccabona war Rechtsanwalt und Schriftsteller, als Autor pflegte er auch Kontakt mit dem Kreis des "Brenner". Die Eltern Riccabonas hatten Sinn für Bildende Kunst und Musik und verkehrten mit Künstlern und Intellektuellen nicht nur in Vorarlberg, sondern auch in der Schweiz und im süddeutschen Raum. Riccabona schlug nach der Matura im Jahr 1934 zunächst die juristische Laufbahn ein. Er studierte in Graz - dort wurde er Mitglied der katholischen Verbindung "Traungau" (Vulgoname: "Putsch"). Auf sein Studium der Staatswissenschaften folgte das an der Konsularakademie in Wien, das er 1938 abschloß.
1939 kam er nach Paris. Dort bewegte er sich im Kreis der Exilanten um Joseph Roth. 1940 wurde er zum Wehrdienst einberufen, 1941 wegen monarchistischer Betätigung verhaftet und ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert. In den letzten Wochen seiner Internierung erkrankte Riccabona an Fleckfieber, von dessen Folgen er sich nie mehr ganz erholen konnte. Nach der Befreiung durch die Alliierten und nach längerer Rekonvaleszenz war er in der Kanzlei seines Vaters und als Obmann der Vorarlberger Widerstandsbewegung tätig. 1949 schloß Riccabona in Innsbruck das Studium der Rechtswissenschaften mit dem zweiten Doktorat ab. 1961 erschienen Gedichte Riccabonas in der Literaturzeitschrift "Eröffnungen", ein Jahr später ein schmales Heftchen postexpressionistischer Lyrik. Riccabona mußte wegen der Spätfolgen seiner KZ-Internierung das Berufsleben aufgeben. Er verbrachte seine letzten Lebensjahrzehnte im Herz-Jesu-Heim in Lochau. Von diesem Zeitpunkt an war er als freier Schriftsteller und Bildkünstler tätig. Trotz weniger Veröffentlichungen in Zeitschriften wurde Riccabona im Laufe der 1970er Jahre zu einem Begriff in der österreichischen Literaturszene um die Zentren Graz und Wien.
1979 wurde Riccabona das "Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft" verliehen. Im Jahr 1980 erschien seine erste Einzelpublikation in Buchform, ein Teil des seit 1957 in Arbeit befindlichen Hauptwerkes, unter dem Titel Bauelemente zur Tragikomödie des x-fachen Dr. von Halbgreyffer oder Protokolle einer progressivsten Halbbildungsinfektion.