Gottfried Riccabona, Jurist, Kritiker und Schriftsteller, geb. am 16. 6. 1879 in Pocking (Bayern), gest. am 30. 12. 1964 in Feldkirch (Vorarlberg). Der Sohn des Südtiroler Baurats Gottfried Kaspar Valentin besuchte die Volksschule in Bozen sowie das Untergymnasium der Franziskaner. 1897 maturierte er am Obergymnasium in Feldkirch und studierte Rechtswissenschaften in Innsbruck, München und Wien. 1906 legte er die Rechtsanwaltsprüfung ab, absolvierte sein Gerichtsjahr am Kreisgericht Feldkirch und war dann in verschiedenen Anwaltskanzleien tätig. 1909 eröffnete er eine eigene Rechtsanwaltskanzlei in Feldkirch, fungierte 1934 als Präsident der Vorarlberger Rechtanwaltskammer und engagierte sich auch im öffentlichen Leben der Stadt. Nach 1918 machte er sich als Präsident des Verwaltungsrates um die Feldkircher Stadtwerke verdient, war Obervorsteher der Städtischen Sparkassa und organisierte als Vorstand der "Liedertafel" Konzerte von Rang in Feldkirch. Zwischen 1897 und 1938 schrieb er Musik- und Theaterkritiken für Vorarlberger und Tiroler Zeitungen, trat auch literarisch mit Lyrik, Novellistik und Dramatik hervor, veröffentlichte in der Literaturbeilage der Wiener "Zeit" und in der Literaturzeitschrift "Föhn". Mehrere seiner Gedichte wurden von Komponisten vertont. Zu seinen schriftstellerischen Werken zählen die Einakter Abschied und Gnade (1908), die dramatische Dichtung Philippine Welser sowie das unveröffentlicht gebliebene – jedoch in Vorarlberg aufgeführte – Drama Patria potestas (1904).