Ludwig Reiter (Pseudonym: Berthold Dietrich), Pädagoge und Publizist, geb. am 7. 1. 1895 in Wien, gest. am 1. 10. 1984 ebenda. Nach dem Studium an der Handelsakademie meldete er sich 1915 als Einjährig-Freiwilliger, absolvierte das Landeslehrerseminar und unterrichtete ab 1919 als Volksschul-, später als Hauptschullehrer in Wien. Aus dem Krieg als Vertreter eines österreichischen Nationalbewusstseins zurückgekehrt, begann er in dieser Zeit seine intensive publizistische Tätigkeit im Sinne eines katholisch geprägten österreichischen Patriotismus, was ihm erhebliche Schwierigkeiten seitens der Schulbehörden einbrachte. Von 1938 bis 1945 in innerer Emigration, wurde er 1944 aus dem Schuldienst entlassen. Nach Kriegsende unterrichtete er Geschichte, Geographie und Deutsch am Technologischen Gewerbemuseum, wo er bis zu seiner Pensionierung 1960 wirkte. 1948 erfolgte seine Ernennung zum Professor h.c. Als Anerkennung für sein schriftstellerisches und pädagogisches Wirken wurde er 1961 mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Er veröffentlichte historische und literarische Werke, u.a.: Österreichs Adlerflug (1926), Historische Miniaturen (1931–1965) in acht Bänden, Österreichs Schicksalsweg (1933), Österreichische Staats- und Kulturgeschichte (1947), Kleine Geschichte Österreichs (1946), das er 1955 zum Handbuch der Geschichte Österreichs erweiterte, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Österreichs (1952), Darf ich stören? (Wien 1962), das historische Schauspiel 1866 (1931), Der letzte Kuenringer (1958), Der sterbende Adler (1959), Das Geheimnis des Silbergitters (1965), Der Feuerreiter (1968) sowie zahlreiche historische und kulturgeschichtliche Einzelstudien und Zeitschriftenartikeln.