Ernst R. Reichl, Entomologe, geb. am 19. 8. 1926 in Linz, gest. am 11. 9. 1996 ebenda. Reichl absolvierte das Linzer Realgymnasium, studierte Chemie an der Universität Wien und wurde Assistent an der Lehrkanzel für Chemie der Hochschule für Bodenkultur. Er promovierte 1955 mit der Arbeit Papierchromatographische Methoden zur Trennung, Identifizierung und quantitative Bestimmung organischer Säuren in Pflanzen. Zunächst arbeitete er als Lebensmitteltechniker bei der Firma Franck und Kathreiner in Linz. Reichl setzte sich mit der Verarbeitung von Daten mit dem Computer auseinander, wurde Repräsentant einer internationalen Computerfirma und schließlich Mitarbeiter von IBM. Er wirkte als Lehrbeauftragter und Mitglied der Studienkommission bei der Einrichtung des Studienganges Informatik an der Johannes Kepler Universität in Linz mit. 1973 wurde er zum ordentlichen Professor für Informationssysteme und betriebliche Datenverarbeitung ernannt und fungierte von 1981 bis 1983 als Rektor der Universität.
Reichels anfängliche Beschäftigung mit der Schmetterlingsfamilie Zygaenidae führte ihn, um die Variabilität der Arten erklären zu können, auch zur Genetik. Schließlich stellte er die Informatik in den Dienst der Zoologie, um eine zoologische Datenbank, die "Zoodat", zu schaffen. Reichl war einer der Mitherausgeber der ersten Bände der "Schmetterlinge Oberösterreichs", die durch die Entomologische Arbeitsgemeinschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum erschien und als deren Vorsitzender er zwischen 1966 und 1993 fungierte. Er gab u. a. "Computers biogeography" (1984) heraus und verfasste zahlreiche Aufsätze.