Oswald Redlich, Historiker, geb. am 17. 9. 1858 in Innsbruck, gest. am 20. 1. 1944 in Wien. Redlich studierte Geschichte an der Universität Innsbruck sowie am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien. Er promovierte 1881 mit der Dissertation Die Entwicklung der österreichischen Annalistik bis zum Ende des 13. Jahrhunderts und fungierte von 1882 bis 1893 als wissenschaftlicher Beamter des Innsbrucker Staatsarchivs. Zwischen 1888 und 1912 gab er gemeinsam mit Emil von Ottenthal "Archivberichte aus Tirol" heraus. 1886 habilitierte sich Redlich mit der Arbeit Über bairische Traditionsbücher und Traditionen an der Universität Innsbruck. Redlich wurde in der Folge an die Universität Wien berufen, wo er 1893 zum außerordentlichen und 1897 zum ordentlichen Professor ernannt wurde. In den Jahren 1908/1909 fungierte er als Dekan und 1911/1912 als Rektor der Universität Wien. Von 1903 bis 1920 war er Redakteur der "Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung" und leitete zwischen 1926 und 1929 das Institut. 1919 erfolgte seine Ernennung zum Präsidenten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Redlich veröffentlichte u. a. Die Traditionsbücher des Hochstiftes Brixen (1886), Briefsammlung des 13. Jahrhunderts (1894), Regesten Kaiser Rudolfs (1898), Rudolf von Habsburg (1903), Die Privaturkunden des Mittelalters (1911) sowie Grillparzer und die Wissenschaft (1925).