Emmerich Ranzoni (Pseudonym: Emmerich), Schriftsteller und Redakteur, geb. am 17. 12. 1823 in Unternalb (Niederösterreich), gest. am 4. 4. 1898 in Wien. Ranzoni wurde fünf Jahre lang von Adalbert Stifter erzogen, absolvierte das Gymnasium in Melk und studierte Rechtswissenschaften und Philosophie an der Universität Wien. Er wollte zunächst die Beamtenlaufbahn einschlagen, widmete sich jedoch ab 1847 der Schriftstellerei. 1848 war er an den oppositionellen Blättern "Der Radicale" und "Die Reform" sowie der satirischen Zeitschrift "Katzenmusik" beteiligt und diente kurze Zeit als Amanuensis an der Wiener Universitätsbibliothek. 1850/1851 versuchte er sich als Schauspieler am k.k. Hof-Burgtheater in Wien und wandte sich 1852 dem Journalismus zu. Er schrieb Feuilletons und Kritiken für den "Wanderer", die "Ostdeutsche Post" und die "Oesterreichische Zeitung". Seit der Gründung der Zeitung "Neue freie Presse" 1864 war er Kunstkritiker und Redakteur des Blattes.
Ranzoni, der zu den einflussreichsten Persönlichkeiten im Wiener Kunstleben zählte, veröffentlichte neben belletristischen Werken, u. a. Zoddel, Lebensgeschichte eines Hundes (1876), Drei Geschichten (1880), den Novellenbänden Vor fünfzig Jahren (1884) und Jagd- und Schießstand, Monographien über Wiener Bauten (1873) sowie Moderne Malerei (1895).