Carl Rahl, Historienmaler, geb. am 13. 8. 1812 in Wien, gest. am 9. 7. 1865 ebenda. Rahl erhielt seine erste Ausbildung bei seinem Vater, dem Maler und Kupferstecher Carl Heinrich Rahl dem Älteren, studierte an der Wiener Akademie, in München und Stuttgart, unternahm Reisen nach Paris und England und hielt sich mehrere Jahre in Rom auf. Er beschäftigte sich mit allegorischen, mythologischen und historischen Motiven. 1863 wurde er zum Professor an die Akademie der bildenden Künste in Wien berufen, nachdem er 1851 eine Privatschule für Monumentalmalerei gegründet hatte, aus der einige berühmte Maler hervorgingen.
Rahl nahm zahlreiche öffentliche Aufträge an, malte Fresken und Deckenbilder, u. a. in der griechischen Kirche in Wien, im k. k. Waffenmuseum (Arsenal), im Palais Todesco, in der Wiener Oper und im Heinrichhof in Wien. Er war Vertreter einer farblich und dynamisch bereicherten klassizierenden Richtung, die durch viele seiner Schüler, z. B. Christian Griepenkerl, Eduard Bitterlich und August Eisenmenger, fortgesetzt wurde.