Johann Radon, Mathematiker, geb. am 16. 12. 1887 in Tetschen (Böhmen), gest. am 25. 5. 1956 in Wien. Radon studierte Mathematik und Physik bei Gustav Escherich und Wilhelm Wirtinger an den Universitäten Wien und Göttingen. Er promovierte 1910 mit einer Dissertation über Variationsrechnung und war von 1911 bis 1912 Assistent an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn sowie bis 1919 an der Technischen Hochschule Wien. Seit 1914 habilitiert, wurde er 1919 außerordentlicher Professor an der Universität Hamburg und wirkte ab 1922 als Ordinarius an der Universität Greifswald. Ab 1925 unterrichtete an der Universität Erlangen, von 1928 bis 1945 in Breslau, von 1945 bis 1947 an der Universität Innsbruck und schließlich in Wien.
Radons Spezialgebiet waren die Variationsrechungen, die Differentialgeometrie sowie die Theorie der absolut additiven Mengenfunktionen. Er gab die "Monatshefte für die Mathematik" heraus und war ab 1939 korrespondierendes und ab 1947 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. 1921 wurde Radon mit dem Richard-Lieben-Preis ausgezeichnet und fungierte von 1952 bis zu seinem Tod als Sekretär der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse des Präsidiums der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.