Helmut Qualtinger, Schauspieler, Schriftsteller und Kabarettist, geb. am 8. 10. 1928 in Wien, gest. am 29. 9. 1986 ebenda. Qualtinger begann ein Studium der Medizin, gründete nach 1945 die "Mozart-Bühne" und 1946, gemeinsam mit Michael Kehlmann, das "Studio der Hochschulen", in dem er als Kabarettist auftrat. Zudem schrieb er Filmkritiken für die Zeitschrift "Welt am Abend" und spielte zusammen mit Carl Merz im "Lieben Augustin". Als Autoren-Duo und Darsteller avancierten sie bald zum Inbegriff des Wiener Nachkriegs-Kabaretts. Ab 1951 arbeitete er mit Merz, Kehlmann und Gerhard Bronner zusammen und wurde 1961 mit seiner Darstellung der Figur des "Herrn Karl", der den Typen des kleinbürgerlichen Opportunisten verkörpert, berühmt. Seit den 1960er Jahren war Qualtinger auch schriftstellerisch tätig und begann für Film, Fernsehen, Theater und Rundfunk zu arbeiten. Er trat als Schauspieler in den Filmen Kurzer Prozeß (1967), Das falsche Gewicht (1971), Der Richter und sein Henker (1976) und Geschichten aus dem Wiener Wald (1979) hervor.
Qualtinger veröffentlichte das Drama Die Hinrichtung (1965), Der Mörder und andere Leut’. Ein-Mann-Szenen und Dialoge (1973), Das letzte Lokal. Neue Satiren (1978), Die rot-weiß-rote Rasse (1979), Drei Viertel ohne Takt (1980) und Heimat, bist du großer Zwerge (1984). Er wurde u. a. mit der Josef Kainz-Medaille (1970) und dem Nestroy-Ring (1977) ausgezeichnet.