Friedrich Punt, Rechtsanwalt und Lyriker, geb. am 16. 5. 1898 in Innsbruck, gest. am 16. 4. 1969 ebenda. Punt besuchte die Volksschule St. Nikolaus und trat 1909 in das humanistische Gymnasium in Innsbruck ein. 1911 machte Punt Bekanntschaft mit den Brüdern Rudolf und Josef Leitgeb. 1915 entstanden erste Gedichte. Während des Gymnasiums wurde Punt zur militärischen Grundausbildung einberufen, kam nach Südtirol, und später wegen seines Herzklappenfehlers zur Erholung nach Ried im Innkreis, im Dezember kurzfristig ins Landwehrspital nach Linz, dann nach Ried und Schärding, im März 1918 nach Doboj (Bosnien) und von dort im September 1918 auf die Offiziers-Aspiranten-Schule nach Temesvar.
Zwischen 1919 und 1930 entstanden Stücke, die Punt nicht für veröffentlichungswürdig ansah, wie Der Narrenturm. Eine Schicksalsposse und Der linke Schächer. 1920 bestand er die Matura, im Herbst inskribierte er an der juridischen Fakultät der Universität Innsbruck. Ab 1921 hatte er Kontakt mit der "Brenner"-Gruppe. 1923 erschien seine erste Sammlung Gedichte. Nach der Promotion 1924 und dem Gerichtsjahr war er Rechtsanwalts-Anwärter. Ab 1925 arbeitete er am "Brenner" mit. 1933 eröffnete er eine eigene Rechtsanwaltskanzlei. Punt wurde auf Empfehlung Leopold Markls, der ihm damit einen Freundschaftsdienst erweisen wollte, Mitglied der NSDAP. Ab Herbst 1938 war Punt Mitglied beim "NS-Rechtswahrerbund", um seinen Beruf weiter ausüben zu können.
Schon vor Kriegsbeginn wurde Punt zu einer Waffenübung einberufen, so mußte er bei dieser Dienststelle bis Kriegsende verbleiben. Dort kam er in Kontakt mit der Widerstandsbewegung, wurde verhaftet und kam in das Lager Reichenau. Von 1952 bis zu seinem Tod war Punt Mitglied des Kulturbeirates der Tiroler Landesregierung.
1949 bis 1954 war er Mitherausgeber von "Wort im Gebirge". Zwischen 1955 und 1964 war er Vizepräsident der Tiroler Rechtsanwaltskammer. Es erschienen weitere Gedichtbände, u. a. Luimes (1956) und Anblick und Gedicht (1959). Punt gab auch "Abschied und fernes Bild. Erzählungen und Essays" von Josef Leitgeb heraus. 1964 bis 1969 war Punt Präsident der Tiroler Rechtsanwaltskammer.