Karl Przibram, Physiker, geb. am 21. 12. 1878 in Wien, gest. am 10. 8. 1973 ebenda. Przibram studierte Physik und Mathematik an den Universitäten Wien und Graz und promovierte 1901 mit der Arbeit Photographische Studien über die elektrischen Entladungen in Gasen. Er ging als Assistent von Joseph Thomson nach Cambridge, habilitierte sich 1905 an der Universität Wien und lehrte als Privatdozent. 1920 wurde er Assistent am Institut für Radiumforschung in Wien und 1926 zum außerordentlichen Professor ernannt. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurde er entlassen, emigrierte 1939 nach Belgien und kehrte 1946 nach Wien zurück. Bis 1951 leitete er das Zweite Physikalische Institut der Universität und wirkte seit 1950 als Vorsitzender des Instituts für Radiumsforschung und Kernphysik.
Przibram arbeitete vor allem über Radiophotolumineszenz (d. i. die Eigenschaft bestimmter Stoffe nach radioaktiver Bestrahlung beim Erhitzen zu leuchten) und veröffentlichte u. a. Zur Fluoreszenz des Fluorits (1933), Über die Verteilung der Radioaktivität in gebänderten Fluoriten (1955) und Zur Lichtabsorption der zweiwertigen Seltenen Erden in Calciumfluorid (1960). Er erhielt u. a. den Ignaz-Lieben-Preis (1929) und den Ernst-Schrödinger-Preis (1963).