Otto Prutscher, Architekt und Kunstgewerbler, geb. am 7. 4. 1880 in Wien, gest. am 15. 2. 1949 ebenda. Prutscher war Schüler von Franz Matsch und Josef Hoffmann an der Wiener Kunstgewerbeschule und ab 1903 Assistent an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt. 1909 kam er an die Kunstgewerbeschule, wo er mit Unterbrechungen bis 1938 und dann wieder ab 1945 als Professor unterrichtete. 1918 wurde er zum Fachinspektor des Fortbildungsschulwesens in Wien ernannt. Von 1921 bis 1941 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses und arbeitete an der Zeitschrift "Interieur" mit. Vor allem seine Arbeiten auf dem Gebiet des Kunstgewerbes, z. B. Entwürfe für Textilien, Möbel, Silbergerät, Schmuck und Porzellan, die stilistische Affinitäten zur Wiener Werkstätte aufweisen, verdienen Erwähnung. Als Architekt entwarf er das Herrenhaus Flemmich in Jägerndorf (Schlesien), die Villen Rothenberger und Bienenfeld, beide in Baden (Niederösterreich) sowie das Landhaus Czerny am Erlaufsee (Niederösterreich). Er wurde mit dem Österreichischen Staatspreis für Architektur (1947) ausgezeichnet.