Johann E. Probst, Schriftsteller und Bibliothekar, geb. am 24. 11. 1858 in Wien, gest. am 4. 8. 1937 in Mödling (Niederösterreich). Probst war seit 1886 in den Städtischen Sammlungen tätig, die außer dem Historischen Museum zunächst auch Archiv (bis 1889) und Bibliothek (bis 1938) umfaßten. 1905 wurde er als Nachfolger Karl Glossys Direktor der Städtischen Sammlungen (bis 1922). In dieser Zeit entstand in der Stadtbibliothek der Zettelkatalog der Handschriften und der Nominalkatalog der Bücher. Ferner begründete er die Musiksammlung und initiierte das "Museum Vindobonense", das die vor- und frühgeschichtlichen Funde auf Wiener Boden im Gebäude einer aufgelassenen Schule verwahrte und bis 1945 bestand. Unter Probst wurde ferner das Schubert-Museum im Geburtshaus des Komponisten eingerichtet und das Haydn-Museum übernommen. Schriftstellerisch ist Probst mit Erzählungen und Novellen sowie mit einem Roman hervorgetreten. Seine kulturpolitische Tätigkeit wurde in dem 1957 veröffentlichten Sammelband "Die Donauschwaben zwischen gestern und heute" gewürdigt.