Alexander Popp, Architekt und Kunstgewerbler, geb. am 10. 8. 1891 in St. Leonhard am Forst (Niederösterreich), gest. am 12. 7. 1947 in Wien. Popp absolvierte die höhere Baufachschule in Wien und trat nach Ablegung der Baumeisterprüfung 1911 in das Baudepartement der "Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft" (DDSG) ein. Während des Ersten Weltkriegs war Popp an der russischen und italienischen Front im Einsatz. Zwischen 1920 und 1924 war Popp als Bauoberkommissär der DDSG für den Bau von Stations- und Magazinsbauten entlang der Donaustrecke zuständig, entwarf ein Lagerhaus, die Bahnexpositur sowie Wohn- und Werkstättengebäude. Seit 1921 studierte Popp an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Peter Behrens, der ihn 1924 zu seinem Assistenten machte. 1928 eröffnete er gemeinsam mit Behrens ein Architekturbüro, das in der Folge den Auftrag für den Bau der Linzer Tabakfabrik (1930–1935) und die Planung der Christkönig-Friedenkirche in Linz-Urfahr (1932–1934) erhielt. In der Zeit des Ständestaates fungierte Popp als Präsident der "Wiener Secession" sowie als Vizepräsident der "Zentralvereinigung der Architekten Österreichs". 1938 wurde Popp, der bereits 1935 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei beigetreten war, Mitglied der kommissarischen Leitung der Wiener Akademie der bildenden Künste. 1940 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Professor und 1941 zum Rektor der Akademie. 1945 wurde er von seinen Ämtern enthoben.
Zu Popps architektonischen Werken zählen u. a. das Pionierdenkmal an der Donaulände in Linz (1936), das Linzer Ärztehaus (1937–1939) sowie Hallenbauten für die "Reichswerke Hermann Göring" in Linz, Donawitz, Eisenerz, Judenburg und Zeltweg (1939–1945).

 

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek, Wien (Juni 2009)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek, Bildarchiv

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