Friedrich Pock, Literaturhistoriker, geb. am 1. 3. 1891 in Graz, gest. am 2. 12. 1945 in Wolfsberg (Kärnten). Pock studierte an der Universität Graz Französisch, Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, promovierte 1921 und war ab 1921 kurze Zeit an der Steiermärkischen Landesbibliothekt am Joanneum tätig. Pock gehörte seit seiner Jugend deutsch-nationalen Vereinigungen (Bundesleiter der Burschenschaft "Frankonia") an und wurde dadurch mit Rosegger und Kernstock bekannt. Später wurde er Obmannstellvertreter in der Kreis-Leitung des Deutschen Schulvereins Südmark und gab von 1930 bis 1939 den "Deutschen Volkskalender" heraus. Er veröffentlichte in verschiedenen Zeitschriften Gedichte sowie Essays über Anzengruber, Emil Ertl, Bruno Ertler, Hans Kloepfer, Franz Nabl, Ferdinand von Saar, Arthur von Wallpach etc. Seine Tendenz war, ein gestärktes deutsches Kulturbewußtsein an den Landesgrenzen einzusetzen. Ab 1932 gehörte Pock dem Mitarbeiterkeis des Kampfbundes für deutsche Kultur an, 1937 gründete er "Die Brücke", einen Klub von Künstlern deutsch-nationaler Richtung, 1938 wurde er Beauftragter für Schrifttumsfragen in der Gauleitung Steiermark der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei. Von 1940 bis 1945 war er bei der Deutschen Wehrmacht. Trotz einseitiger Betrachtungsweise steuerte Pock in seinen Arbeiten wertvolles Material zur Literaturgeschichte Österreichs bei; sein literaturkritisches uvre ist soziologisch bemerkenswert als Beleg für die Verbindung von Politik und Literatur (mit Neigung zum "altdeutschen" Kostüm) im Bewusstsein des österreichischen Bürgertums, vor allem in den Bundesländern.