Willibald M. Plöchl, Rechtshistoriker, geb. am 7. 7. 1907 in St. Pölten (Niederösterreich), gest. am 27. 5. 1984 in Wien. Plöchl studierte Rechtswissenschaften in Wien, promovierte 1931 und trat in den niederösterreichischen Landesdienst ein. Er habilitierte sich 1935 für Kirchenrecht an der Universität Wien und emigrierte 1939 nach Nijmwegen (Niederlande), da er wegen seiner Funktionärstätigkeit in verschiedenen katholischen Vereinigungen von den Nationalsozialisten verfolgt wurde. Von 1941 bis 1947 lehrte er als Gastprofessor an der "Catholic University of America" in Washington, bemühte sich um die Bildung einer österreichischen Exilregierung und war ab 1943 Rechtskonsulent der amerikanischen Regierung. 1947 wurde er an die Rechts- und staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien berufen und 1948 zum ordentlichen Professor sowie zum Vorstand des Instituts für Kirchenrecht ernannt.
Er veröffentlichte u. a. Das Eherecht des Magister Gratian (1935) und eine fünfbändige Geschichte des Kirchenrechts (1953–1969). Plöchl erhielt das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (1970) und das Ehrenzeichen für Verdienste um die Befreiung Österreichs (1978).