Emil Pirchan, Bühnenbildner, Architekt und Schriftsteller, geb. am 27. 5. 1884 in Brünn (Böhmen), gest. am 2. 12. 1957 in Wien. Pirchan studierte Architektur an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Otto Wagner und ging 1908 nach München, wo er die Kunstschule und eine private Schule besuchte. 1913 gründete er eine eigene Kunstschule für Bühnenbild und Gebrauchsgraphik in München. 1918 wurde er zum Ausstattungsdirektor der Bayerischen Staatstheater ernannt und arbeitete ab 1921 am Staatstheater in Berlin mit den Regisseuren Leopold Jessner und Max von Schillings zusammen. Von 1932 bis 1936 wirkte Pirchan am Deutschen Theater in Prag, leitete anschließend bis 1957 die Meisterschule für Bühnentechnik in Wien und war zwischen 1936 und 1947 für das Burgtheater sowie ausländische Bühnen tätig. Seit 1947 lehrte er an der Staatlichen Hochschule in Berlin.
Pirchan gilt als Wegbereiter des modernen Bühnenbildes, das in berühmten Inszenierungen der 1920er und 1930er Jahre gipfelte. Er schrieb den Roman Labyrinth der Liebe (1946), Biographien über Hans Makart (1942) und Fanny Elssler (1940) sowie die Handbücher Bühnenmalerei (1946) und Kostüm-Kunde (1952).