Egon von Petersdorff, Offizier und Schriftsteller, geb. am 8. 1. 1892 in Posen (Polen), gest. am 5. 9. 1963 in Riffian bei Meran (Südtirol). Der Sohn des Generals Axel von Petersdorff absolvierte die Gardeschule in Potsdam, wurde Gardeoffizier in Berlin, nahm am Ersten Weltkrieg teil und wurde verwundet, sodass er Kriegsinvalide blieb. Nach 1918 schloss er sich einer Internationalen Arbeitsgemeinschaft an, der u. a. Fritz von Unruh und Carl Zuckmayer angehörten. Er studierte Philosophie und promovierte mit einer Dissertation über Baruch de Spinoza bei Heinrich Rickert an der Universität Heidelberg. Er schloss sich der Wandervogelbewegung an, arbeitete in der Anilin-Fabrik in Ludwigshafen und wurde Mitglied der Kommunistischen Partei. Er kandidierte als Spitzenkandidat der von Unruh gegründeten Republikanischen Volkspartei in der Reichstagswahl von 1924, scheiterte jedoch und befasste sich mit Spiritismus, Okkultismus, Astrologie und Alchemie. 1927 trat er den Jesuiten bei, erhielt aber kein Noviziat, lebte ab 1933 in Österreich und ab 1938 in Meran (Südtirol), wo er ein dämonologisches Archiv anlegte, und arbeitete in der Vatikanischen Bibliothek. Während des Zweiten Weltkriegs engagierte er sich in der Südtiroler deutschen Widerstandsbewegung. Nach 1945 unternahm er Votragsreisen nach Deutschland, Österreich, Italien sowie in die USA. Er veröffentlichte u. a. eine Daemonologie (1956–1957) in zwei Bänden und Daemonen, Hexen, Spiritisten. Mächte d. Finsternis einst u. jetzt. Eine Daemonologie aller Zeiten (1960). Seine Autobiographie erschien unter dem Titel Geschichte einer Bekehrung: Von Berlin nach Rom (1956).