Philipp Paulitschke, Geo- und Ethnograph, geb. am 24. 9. 1854 in Cěrmakowitz (Mähren), gest. am 11. 12. 1899 in Wien. Paulitschke studierte Naturwissenschaft, Sprachwissenschaften, Geographie und Orientalistik an den Universitäten Wien und Graz. Ab 1877 unterrichtete er am Gymnasium in Znaim, wurde 1880 nach Wien an das Staatsgymnasium in Hernals versetzt und war ab 1889 am Gymnasium im achten Wiener Gemeindebezirk tätig. Er wandte sich früh geographischen Studien zu und spezialisierte sich auf die Ethnographie Afrikas. 1883 habilitierte sich Paulitschke aufgrund der beiden Arbeiten Geographische Erforschung des afrikanischen Continents von den aeltesten Zeiten bis auf unsere Tage (1879) und Die Afrikaliteratur in der Zeit von 1500 bis 1730. Ein Beitrag zur geographischen Quellenkunde (1882) für Geographie und Völkerkunde an der Universität Wien. 1880 bereiste er Ägypten und Nubien und nahm von 1884 bis 1885 an der Expedition in die Somal- und Gallaländer (Äthiopien) teil. Er schrieb Beiträge für die "Mittheilungen der k. k. Geographischen Gesellschaft" und die "Oesterreichische Monatsschrift für den Orient".
Zu seinen Werken zählen u. a. Beiträge zur Ethnographie und Anthropologie der Somal, Galla und Harrari (1886) und die zweibändige Ethnographie Nordostafrikas (1893–1896).