Emil Ottenthaler von Ottenthal, Historiker, geb. am 15. 6. 1855 in Sand in Taufers (Tirol), gest. am 5. 2. 1931 in Wien. Ottenthaler studierte ab 1873 Geschichte an der Universität Innsbruck sowie am Institut für Österreichische Geschichtsforschung bei Theodor von Sickel. 1878 promovierte er mit der Dissertation Untersuchungen über eine Gruppe Urkunden Ottos I. für Chur. Er arbeitete zunächst an der "Monumenta Germaniae Historica" mit und habilitierte sich 1880 mit der Arbeit Das friaulische Parlament I. Die Entwicklung der patriarchalen Macht nach außen und innen für allgemeine Geschichte und historische Hilfswissenschaften. Zwischen 1881 und 1890 forschte Ottenthaler zum Kanzleiwesen des Vatikans im Spätmittelalter. 1889 wurde er zum außerordentlichen und 1893 zum ordentlichen Professor sowie 1904 zum Leiter des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung ernannt.
Zu seinen Publikationen zählen u. a. Das Bullenregister Martins V. und Eugens IV. (1884) und Die Regesten des Kaiserreichs unter den sächsischen Kaisern 912–1024 (1893). Seit 1904 war er wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften Wien.