Gustav Nottebohm, Komponist und Musikwissenschaftler, geb. am 12. 11. 1817 in Lüdenscheid (Nordrhein-Westfalen), gest. am 29. 1. 1882 in Graz. Nottebohm war Schüler des Kompositionslehrers Siegfried Dehn und setzte seine Studien 1840 bei Felix Mendelssohn Bartholdy und Robert Schumann in Leipzig fort. 1845 übersiedelte er nach Wien, studierte Kontrapunkt bei Simon Sechter und war anschließend als Lehrer für Musik und Theorie tätig. In den Jahren 1858/1859 gehörte er dem Direktorium der Gesellschaft der Musikfreunde Wien an. Er war eng mit Johannes Brahms befreundet und arbeitete an den Gesamtausgaben der Werke Beethovens, Mozarts, Bachs und Schuberts mit. Nottebohm verdiente sich großes Ansehen als Beethoven-Forscher. Er veröffentlichte u. a. Ein Skizzenbuch von Beethoven (1865) und Thematisches Verzeichnis der im Druck erschienenen Werke Beethovens (1864). Zu seinen etwa siebzehn kompositorischen Werken zählen Klavierquartette, mehrere Trios und Stücke für Klavier.