Johann Nordmann (eigentlich: J. Rumpelmayer), Schriftsteller und Publizist, geb. am 13. 3. 1820 in Landersdorf bei Krems (Niederösterreich), gest. am 20. 8. 1887 in Wien. Nordmann absolvierte das Gymnasium in Krems sowie die philosophischen Studien in Wien und betätigte sich als Erzieher. 1843 schlug er die literarische Laufbahn ein, veröffentlichte in den "Illustrirten Novellen" und in der "Theater-Zeitung". 1846 wurde sein Band Gedichte von der Zensur beschlagnahmt. Nordmann unternahm größere Reisen durch Italien, die Schweiz, Deutschland und Frankreich. Bei Ausbruch der Revolution 1848 trat er der akademischen Legion bei. Ab 1849 war er Chefredakteur des politischen Journals "Die Zeit" und gründete 1853 die Wochenzeitschrift "Der Salon", die jedoch nur bis 1855 erschien. 1858 hielt er sich in Belgien, Frankreich und Württemberg auf und trat nach seiner Rückkehr in die Redaktion des "Wanderer" ein, den er von 1863 bis 1869 als Redakteur leitete. Ab 1869 arbeitete er für die Tageszeitung "Neue Freie Presse" und redigierte seit 1873 die "Neue Illustrierte Zeitung". In den Jahren 1876 bis 1879 und 1880 bis 1883 fungierte der er als Präsident der Journalistenvereinigung "Concordia".
Zu Nordmanns Werken zählen u. a. ein Novellenbuch (1846), die Romane Aurelia (1847) und Ein Wiener Bürger (1860), Meine Sonntage. Wanderbuch aus den Bergen des österreichischen Hochlandes (1868) sowie das Epos Eine Römerfahrt (1875-1877). Er verfasste Beiträge für Adalbert Stifters Wien und die Wiener in Bildern aus dem Leben (1844).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Dezember 2009)     Text drucken

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