Rudolf Noll, Kunsthistoriker und Archäologe, geb. am 17. 4. 1906 in Gänserndorf (Niederösterreich), gest. am 27. 4. 1990 in Wien. Noll studierte Klassische Philologie, Klassische Archäologie und Alte Geschichte an der Universität Wien. Er promovierte 1930, arbeitete bereits während des Studiums bei verschiedenen archäologischen Grabungen mit. Ab 1930 war er an der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien angestellt. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Soldat und kehrte 1947 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Anschließend war er als freier Wissenschaftler und Schriftsteller tätig. Erst 1952 trat Noll wieder in die Antikensammlung ein, wurde 1958 zum Leiter und 1963 zum Direktor ernannt. 1951 begann Noll mit der Herausgabe der "Pro Austria Romana", veröffentlichte Kunst der Römerzeit in Österreich (1949), Frühes Christentum in Österreich. Von den Anfängen bis um 600 nach Christus (1954) und Vom Altertum zum Mittelalter. Spätantike, altchristliche, völkerwanderungszeitliche und frühmittelalterliche Denkmäler der Antikensammlung (1958).
Noll war Mitglied der Akademie der Wissenschaften Wien, Ehrenmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte und erhielt u. a. den Würdigungspreis für Wissenschaft des Landes Niederösterreich (1972) und den Wilhelm-Hartel-Preis (1983).