Franz Neuhofer, Komponist, Organist und Musikpädagoge, geb. am 8. 9. 1870 in Freistadt (Oberösterreich), gest. am 15. 11. 1949 in Linz. Neuhofer wurde von seinem Vater, dem Kirchenmusiker und Musiklehrer Josef Neuhofer in Violine, Violincello und Klavier ausgebildet. Von 1885 bis 1889 besuchte er die staatliche Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt in Linz, wo er Orgelschüler von Einfalt wurde. Er war dann als Lehrer tätig, 1892 bis 1900 an der Volksschule in Freistadt, wo er nach Ablegung der Musiklehrerprüfung für Gesang und Orgel zwischen 1895 und 1903 am Gymnasium Gesang unterrichtete. Ab 1903 lebte Neuhofer in Linz und war dort bis 1911 Gesanglehrer am Gymnasium und an der Realschule, von 1911 bis 1934 Musiklehrer an der staatlichen Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt und von 1914 bis 1917 Übungsschullehrer. Daneben wirkte er von 1904 bis 1909 als zweiter Chormeister des Männergesangvereins "Sängerbund", von 1909 bis 1912 als zweiter Chormeister des Sängerbundes "Frohsinn" und von 1905 bis 1930 als Domorganist. Neuhofer war auch Inspektor der Schulen des Linzer Musikvereins und Mitglied der Prüfungskommission für Volks- und Hauptschulen in Oberösterreich. 1926 wurde er zum Schulrat und 1930 zum Regierungsrat ernannt.
Neuhofer war seit seiner Jugend kompositorisch tätig und gehörte mit F. X. Müller zu den führenden spätromantischen Nachfolgern Bruckners in Oberösterreich. Unter seinen 83 im Druck erschienenen Werken kommt seinen teils in der Tradition der cäcilianischen Erneuerungsbestrebungen stehenden Messekompositionen bleibende Bedeutung zu. Als Liederkomponist vertonte er vor allem Dichtungen von Franz Stelzhamer, K. A. Kaltenbrunner, Norbert Hanrieder, Eduard Samhaber, Matosch, Teutschmann, Bermanschläger, Wagnleithner, Ernest, Rabl und Schedl. Seine schriftstellerischen Arbeiten galten der Musikgeschichte seiner oberösterreichischen Heimat.