Robert Nessler, Dirigent und Komponist, geb. am 6. 11. 1919 in Innsbruck, gest. am 18. 12. 1996 in Hall. Als zweiter Sohn des Kaufmannes Robert und Maria Nessler geboren, nahm er bereits während seiner Schulzeit Klavierunterricht. Nach der Matura begann Nessler am damaligen Odeon (heute Richard Strauss-Konservatorium) in München sein Studium in Komposition und Dirigieren, das zu Beginn der 1940er Jahre abschloss. Nessler erhielt ein erstes Engagement am Salzburger Landestheater, wo er hauptsächlich als Korrepetitor wirkte, sowie am Mozarteum Salzburg. 1942 wurde Nessler zum "Reichsarbeitsdienst" und nach einem Jahr zur Regimentsmusik eingezogen. Er überstand den Krieg als Hornist in der Militärmusik und konnte durch eine "Aktion für künstlerisch Schaffende" bereits 1944 heimkehren. Ab 1945 war er am Tiroler Landestheater als Kapellmeister angestellt, zunächst vorwiegend als Operettendirigent. Nach dem Tod des Vaters 1953 übernahm er dessen Geschäft.
Neben seiner Arbeit beschäftigte er sich mit neuer Musik und Komposition. Er setzte sich mit den Entwicklungen in der zeitgenössischen Musik auseinander und beschäftigte sich v. a. mit den Werken der Zweiten Wiener Schule, die ihn besonders beeinflussten. Nessler fand zu einem Kompositionsstil, der sich durch eine "freie" und "inspirative" Zwölftönigkeit auszeichnet. Im Jahre 1971 bekam Robert Nessler den Professoren-Titel verliehen. 1974 trat Nessler eine Stelle am Innsbrucker Konservatorium als Lehrer für Komposition und Dirigieren an und begann seine Lehrtätigkeit in Kontrapunkt am musikwissenschaftlichen Institut der Universität Innsbruck. 1977 erhielt er eine Anstellung als Leiter einer Kompositions- und Dirigentenklasse sowie als Lehrer für Musiktheorie am Konservatorium Feldkirch. Auswärtige Aufführungen von Nesslers Kompositionen gab es etwa in Dresden, Leipzig und Berlin. Sein 1963 komponiertes und uraufgeführtes Kammerkonzert für Klarinette, Klavier und Streicher dirigierte er 1971 als Gastdirigent der Berliner Staatskapelle selbst. Als eines seiner "besten Stücke" bezeichnete Nessler selbst die 1968 entstandenen Vier Studien, die 1969 in Innsbruck uraufgeführt wurden, und für Orchester schrieb Nessler 1988 noch die Orchestersonate. Die 1992 komponierten Acht Stücke für Klarinette solo beschließen das Werkverzeichnis von Nessler.