August Neilreich, Botaniker und Jurist, geb. am 12. 12. 1803 in Wien, gest. am 1. 7. 1871 ebenda. Neilreich absolvierte das Wiener Schottengymnasium und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 1828 kam er als Auskultant zum Zivilgericht der Stadt Wien. 1848 wurde er zum Zivilgerichtsrat ernannt, 1849 zur niederösterreichischen Gerichtseinführungs-Kommission berufen und beteiligte sich an den legislativen Arbeiten. 1850 wurde Neilreich der Titel Oberlandesgerichtsrat verliehen. Er war Mitglied der niederösterreichischen Landeskommission und ging 1856 in Ruhestand. Neilreich kommt historische Bedeutung für die Entwicklung der Botanik und der botanischen Landeskunde in Österreich zu, denn von 1850 bis 1870 war er Mittelpunkt einer lebhaften botanischen Bewegung. Seine Leistungen wurden z. B. von Eduard Fenzl gewürdigt.
Zu seinen Werken zählen u. a. Flora von Wien (1846) sowie Flora von Nieder-Österreich (1859). Neilreich schrieb Beiträge für die "Verhandlungen der zoologisch-botanischen Gesellschaft", war Mitglied der Gesellschaft der Naturforscher Leopoldina (1860), der Akademie der Wissenschaften in Wien (1867) und erhielt 1865 den Ehrendoktor-Titel der Universität Wien.