Josef Karl Franz Naumann, Redakteur, geb. am 28. 11. 1904 in Jaroslau (Galizien), gest. am 30. 7. 1980 in Bregenz. Naumann, Sohn eines k. u. k. Militäroberwerkmeisters, wurde mit vier Jahren Halb- und mit vierzehn Jahren Vollwaise. Er brach die Mittelschule ab, absolvierte eine Bürolehre und war von 1922 bis 1927 bei der "Österreichischen Maschinenbau AG Koerting" angestellt. 1927 übersiedelte er nach Vorarlberg, war bis 1929 Redakteur einer Briefmarkenzeitschrift und fungierte ab 1930 als Redakteur der "Vorarlberger Landeszeitung". Er fungierte als Landesvertreter der Journalistengewerkschaft und Obmann des Vorarlberger Schriftstellerverbandes sowie einige Monate als "Kulturverwalter der Vaterländischen Front". 1938 erhielt er Berufsverbot und arbeitete bis 1940 als Leiter der Geschäftsstelle des landwirtschaftlichen "Entschuldungsamtes" in Immenstadt, lebte als Landwirt in Bergreichenstein (Böhmen) und schrieb für geographische- und Militärzeitschriften. 1943 wurde er zu Wehrmacht eingezogen, diente als Obergefreiter in Griechenland und Bosnien und geriet in britische Kriegsgefangenschaft. Nach 1945 arbeitete er beim "Kleinen Volksblatt" in Wien mit und wurde 1946 ständiger Mitarbeiter des "Vorarlberger Volksblatts".
Von 1946 bis 1969 war Naumann Landesparteisekretär der Österreichischen Volkspartei in Vorarlberg und bemühte sich in dieser Funktion um den Ausbau sowie die Verbreitung des Parteiblattes. Zwischen 1959 und 1964 saß er im Vorarlberger Landtag und hatte ab 1946 die Funktion des Obmanns der Journalistengewerkschaft Vorarlbergs inne.