Hans Nägele, Redakteur und Volkskundler, geb. am 28. 4. 1884 in Götzis (Vorarlberg), gest. am 22. 5. 1973 in Bregenz. Nägele besuchte ab 1896 die Realschule in Dornbirn und verfasste bereits als Schüler Beiträge für die Wiener "Presse" sowie die Münchner "Propyläen". Er maturierte 1903 und studierte Chemie an der Technischen Hochschule Wien. 1913 promovierte er und trat anschließend in den Dienst des Werkes der Sodafabrik Slawjansk in Südrussland. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde er verhaftet, 1916 wieder freigelassen und versuchte 1917 erfolglos in den Westen zu flüchten. 1918 konnte er nach Österreich zurückkehren und arbeitete von 1919 bis 1944 als Journalist und Redakteur des "Vorarlberger Tagblattes" in Bregenz. 1945 war er in einem Lager in Lochau (Vorarlberg) inhaftiert.
1909 gründete Nägele den "Franz-Michael-Felder-Verein", der sich der Herausgabe der Werke Felders annahm. In der Beilage "Feierabend" des "Vorarlberger Tagblattes" veröffentlichte er zahlreiche heimatkundliche Artikel. Zwischen 1909 und 1973 war er für den Rundfunk tätig und arbeitete an den Jahrbüchern des Vorarlberger Landesmuseumsvereins und der Zeitschrift "Montfort" mit. Er befasste sich mit der Geschichte der gewerblichen Wirtschaft Vorarlbergs und gab die Heimatbücher "Feldkirch - die österreichische Stadt am Alpenrhein" (1949) und "Gartenstadt Dornbirn" (1951) heraus.
Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. Das Textilland Vorarlberg - Werden und Wachsen einer alpenländischen Industrie (1949) und Lustenau - der Sitz der österreichischen Stickereiindustrie (1961). Nägele wurde mit der Ehrengabe des Landes Vorarlberg (1962) und dem Silbernen Ehrenzeichen des Landes Vorarlberg (1968) ausgezeichnet.