Ellen Müller-Preis geb. 6. 5. 1912 in Berlin-Charlottenburg, gest. 18. 11. 2007 in Wien. Ellen Preis wuchs als Tochter eines Österreichers in Berlin auf und betätigte sich früh sportlich, zunächst als Leichtathletin. Nach der Übersiedelung nach Wien bekam sie von ihrer Tante Fechtunterricht. Die Erfolge stellten sich schnell ein. Müller-Preis fuhr als Staatsmeisterin und Dritte der Europameisterschaften im Florettfechten zu den Olympischen Spielen 1932 nach Los Angeles, wo sie überraschend die Goldmedaille gewann, und in der Folge zum bejubelten Medienstar wurde. Olympische Erfolge konnte sie 1936 in Berlin und 1948 in London jeweils mit der Bronze-Medaille wiederholen. Zudem feierte sie drei Weltmeister- und 19 nationale Titel. Müller-Preis blieb bis ins hohe Sportleralter erfolgreich und qualifizierte sich noch 1956 in Melbourne für die Olympische Finalrunde, wo sie sich allerdings im ersten Gefecht schwer verletzte und nicht mehr antreten konnte. Ihre sportliche Karriere beendete sie erst 1962, im Alter von fünfzig Jahren. Ihrer Leidenschaft Fechten blieb sie in beruflicher Hinsicht auch weiter verpflichtet: als Fechtmeisterin am Reinhardt-Seminar und Dozentin an der Wiener Musikakademie. Auch am Burgtheater unterrichtete und trainierte sie die Schauspieler, zudem inszenierte sie Fechtszenen. Müller-Preis beschäftigte sich ebenso mit der Kulturgeschichte des Fechtens.