Karl Franz Müller, Komponist, Musikschriftsteller und Rundfunk-Mitarbeiter, geb. am 1. 5. 1922 in Wien, gest. am 5. 11. 1978 ebenda, studierte an der Wiener Musikakademie, wo er u. a. durch Alfred Uhl, Joseph Marx und Hermann von Schmeidel unterrichtet wurde. Auch nahm er Privatunterricht bei Hans Pfitzner in München. Zunächst war er freischaffend tätig. In den Jahren 1954 bis 1969 arbeitete er beim Österreichischen Rundfunk, wobei er 1966 zum Präsidenten der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik ernannt wurde. Anschließend war er wiederum freischaffend tätig.
Müllers Werke zeichnen sich durch „strenge Tonalität“ und die Verwendung abgewandelter folklorischer Themen aus, woraus er einen eigenen Typ der Symphonie entwickelte. Er komponierte zahlreiche (Kammer-) Orchesterwerke, darunter Sinfonien, Konzerte für verschiedene Solo-Instrumente und Tänze, aber auch Vokalmusik (Liederkompositionen und -bearbeitungen). Müller erhielt u. a. 1963 und 1964 die Förderungspreise der Theodor-Körner-Stiftung und 1965 den der Stadt Wien. Zwei Jahre später folgte der Professor-Titel. 1972 bekam er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen. Darüber hinaus veröffentlichte er 1950/1951 u. a. die Schriften: Richard Strauss zum Gedächtnis, In memoriam Hans Pfitzner, Johann Sebastian Bach und Neubearbeitungen des Köchel-Verzeichnisses sowie des Werkverzeichnisses, das Leopold Mozarts für seinen Sohn Wolfgang Amadeus angelegt hatte.