Karl Mras, Philologe, geb. am 6. 6. 1877 in Wien, gest. am 7. 7. 1962 ebenda. Mras studierte ab 1896 an der Universität Wien klassische Philologie sowie Archäologie, Sanskrit und Vergleichende Sprachwissenschaft. Er promovierte 1901 und legte 1902 die Lehramtsprüfung für Mittelschulen in Latein und Griechisch ab. Von 1902 bis 1906 war Mras als Lehrer in Znaim (Mähren) und von 1906 bis 1921 in Wien tätig. 1904/1905 ermöglichte es ihm ein Stipendium archäologische und philologische Studien in Italien, Griechenland und Kleinasien durchzuführen. Mras habilitierte sich 1912 für Klassische Philologie an der Universität Wien, wirkte zunächst als Privatdozent und ab 1920 als außerordentlicher Professor. 1921 folgte er einem Ruf an die Universität Graz. Mras unternahm zwischen 1925 und 1934 mehrere Studienreisen nach Italien, Frankreich und Spanien. 1928 besuchte er Algier und Tunis. 1933 avancierte er zum ordentlichen Professor an der Universität Wien. 1938 wurde er in den Ruhestand versetzt, nahm seine Tätigkeit aber nach 1945 wieder auf und emeritierte 1952. Mras gab die "Praeparatio Evangelica" des Eusebius, "Der Traum oder Lucians Lebensgang und Ikaromenipp" (1904) sowie Werke des Satirikers Lukian (1954) heraus und veröffentlichte Dialogi meretricii (1930).