Michael Moser, Fotograph, geb. am 3. 5. 1853 in Altaussee (Steiermark), gest. am 24. 11. 1912 in Bad Aussee (Steiermark). Moser war ab 1867 Assistent des Wiener Fotographen Wilhelm Burger, den er 1868 bei einer Expedition nach Ostasien begleitete. Er blieb mittellos in Japan zurück und schlug sich ohne Kenntnis der Landessprache mit Gelegenheitsjobs durch. 1870 richtete er ein Fotoatelier in Yokohama ein, wurde von der Zeitschrift "Japan Gazette - Far East" als Fotograph engagiert und bereiste in der Folge das Land. 1873 begleitete er die japanische Gesandtschaft als Dolmetscher zur Wiener Weltausstellung. 1874 kehrte er nach Japan zurück, siedelte sich in Tokio an und arbeitete als Fotograph für die japanische Regierung. 1876 wurde er als Dolmetscher zur "Centennial Exhibition" nach Philadelphia (USA) geschickt und ging nach einer schweren Typhuserkrankung 1877 in seinen Heimatort zurück, wo er ein Fotoatelier betrieb. 1878 wurde er abermals von der japanischen Regierung beauftragt als Dolmetscher auf der Pariser Weltausstellung zu fungieren. 1880 übersiedelte er nach Bad Aussee und errichtete dort eine Filiale. Sein fotographisches Werk dokumentiert den Übergang Japans vom Spätfeudalismus zur kapitalistischen Klassengesellschaft. Er wurde mit dem Silbernen Staatspreis (1880) und einem Annerkennungsdiplom des k.k. Museums in Wien geehrt.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Februar 2010)     Text drucken

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