Oswin Moro, Germanist und Volkskundler, geb. am 22. 12. 1895 in Hermagor (Kärnten), gest. am 19. 8. 1941 in Graz. Der Sohn des Pädagogen und Kärntner Mundartdichters Hugo Moro studierte von 1914 bis 1921 Germanistik, Geschichte und Geographie an der Universität Graz. Er promovierte 1920, legte 1922 die Lehramtsprüfung aus Deutsch, Geschichte und Geographie ab und wirkte ab 1921 an der Höheren Staatsgewerbeschule Villach [...]. Moro sammelte schon als Student im Gail- und Gitschtal mundartliches Volksgut für den Kärntner Volksliedausschuß und das bayerisch-österreichische Wörterbuch. Nach Abschluß seiner Studien wandte er sich neben seiner beruflichen Tätigkeit der volkskundlichen Forschung zu und wurde zu einem über die Grenzen Österreichs hinaus bekannten Volkskundler, im besonderen durch die wissenschaftliche Erforschung und Darbietung aller Lebens- und Arbeitsbereiche sowie des Hofwesens im Kärntner Nockgebiet ("Ringhof"), des Brauchtums, der Volksmedizin, des Volksglaubens, der Volksdichtung und -kunst. Er war überaus verdienstvoller und fachkundiger Mitarbeiter am "Kärntner Heimatmuseum" der Kärntner Landsmannschaft (jetzt: volkskundliche Abteilung des Landesmuseums für Kärnten in Klagenfurt) und am Stadtmuseum in Villach sowie Initiator des allerdings erst nach seinem frühen Tod auf dem Kreuzbergl in Klagenfurt errichteten (1966 nach Maria Saal übertragenen) ersten österreichischen volkskundlichen Freilichtmuseums. "St. Oswald on Kleinkirchenheim. Menschen, Sitte, Jahrlaufbrauchtum. Ein Buch vom Kärntner Bergbauerntum" wurde 1951 von Gotbert Moro herausgegeben.