Viktor von Miller zu Aichholz, Großindustrieller, Numismatiker und Mäzen, geb. am 21. 10. 1845 in Wien, gest. am 14. 5. 1910 ebenda. Miller zu Aichholz studierte Chemie an den Hochschulen in Wien, Zürich und Heidelberg. Er promovierte und leitete anschließend die Chemie-Fabrik seines Vaters in Hruschau (Ostrau). Er schuf dort zahlreiche soziale Einrichtungen, wurde Bürgermeister und ging später nach Wien, um in der Bank-Zentrale seiner Familie zu arbeiten. Er beschäftigte sich mit Numismatik, legte eine Münzsammlung an, die später an das Münzkabinett in Wien kam und schrieb "Österreichische Münzprägung 1519–1918".
Aichholz, der mit Johannes Brahms, Max Kalbeck und Eduard Hanslick verkehrte, war ein brillanter Pianist und richtete auf seinem Besitz in Gmunden (Oberösterreich) später ein Brahms-Museum ein, das 1933 der Stadt Gmunden übergeben wurde. Zudem regte er die Gründung der Wiener Brahms-Gesellschaft an, als deren Präsident er fungierte. Er unterstützte viele junge Künstler, war mit den Malern August von Pettenkofen und Rudolf von Alt befreundet und beteiligte sich 1904 an der Ausstellung alter Kunstschätze in St. Petersburg.