Hanns Leo Mikoletzky, Archivar und Historiker, geb. am 9. 11. 1907 in Esseg (Kroatien), gest. am 9. 3. 1978 in Wien. Mikoletzky studierte Geschichte, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaften und Theologie und promovierte 1933 mit der Dissertation Das Problem des Staatentodes in seinen Hauptvertretern. Ab 1935 war er Adjunkt an der Bibliothek der Technischen Universität Wien und absolvierte zwischen 1935 und 1937 den Kurs des Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung. 1939 aus politischen Gründen entlassen, leistete er Zwangsarbeit in einem Rüstungsbetrieb und wurde nach 1945 wieder eingestellt. 1947 fand er eine Anstellung am Haus-, Hof- und Staatsarchiv, wo er in der Folge zum Staatsarchivar und stellvertretenden Leiter aufstieg. Ab 1949 arbeitete er am Hofkammer- und Finanzarchiv Wien und fungierte von 1968 bis 1978 als Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs. 1947 habilitierte sich Mikoletzky für mittelalterliche Geschichte und Quellenkunde an der Universität Wien und wurde 1963 zum außerordentlichen Professor ernannt. Zwischen 1948 und 1951 redigierte er die "Mitteilungen aus dem Österreichischen Staatsarchiv".
Mikoletzky veröffentlichte u.a. Kaiser Heinrich II. und die Kirche (1946), Geschichte lebt (1957), Österreichische Zeitgeschichte vom Ende der Monarchie bis zum Abschluß des Staatsvertrages 1955 (1962), Der Weg aus dem Gestern (1962) und Österreich, das große 18. Jahrhundert (1967).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (Juni 2010)     Text drucken

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