Eduard Melly, Kunsthistoriker, geb. am 15. 1. 1814 in Krems (Niederösterreich), gest. am 22. 10. 1854 in Pistyan (Slowakei). [...] Nach der Übersiedlung nach Wien war Melly Zögling im Kudlichschen Erziehungshaus. Er studierte 1829 bis 1831 am Schottengymnasium,1832/1833 Philosophie an der Universität Wien. Schon als Kind entwickelte er eine besondere Vorliebe für die Altertumskunde, worin ihn der akademische Unterricht bei den Archäologen A. Stienbüchel v. Rheinwall bestärkte. Auf dessen Empfehlung erhielt Melly eine Pension von Erzherzog Ferdinand d'Este, wofür er die Söhne desselben in Archäologie unterrichtete. Die Jahre 1837 bis 1842 verbrachte er in Italien mit kunsthistorischen Studien und wurde in dieser Zeit auch zum Dr.phil promoviert. 1842 ordnete er die Münzensammlung des Ossolineums in Lemberg. Die Stadt Horn entsandte Melly 1848 in die Frankfurter Nationalversammlung. Als Fachmann trat er dort in die Diskussion um das "Bundeswappen" ein. Nachdem Melly von den Ständen der Steiermark mit der kunsthistorischen Durchforschung dieses Kronlandes beauftragt worden war, ernannte man ihn 1851 zum archäologischen Konservator für die Steiermark. [...]
Er veröffentlichte u. a. Zur Siegelkunde des Mittelalters (1846), Vaterländische Urkunden (1846) und Das Westportal des Domes zu Wien (1850).