Max Mell, Schriftsteller, geb. am 10. 11. 1882 in Marburg (Slowenien), gest. am 12. 12. 1971 in Wien. Mell studierte Kunstgeschichte und Germanistik an der Universität Wien und promovierte 1905 mit einer Dissertation über den Dichter Wilhelm Waiblinger. Bereits während seines Studiums gab Mell sein literarisches Debüt mit Gedichten. 1916 diente Mell im Ersten Weltkrieg als Einjährig-Freiwilliger. Auf Anregung des Volkskundlers Viktor von Geramb beschäftigte er sich mit Fest- und Volksschauspielen und erhielt dadurch Anregungen für die eigene literarische Produktion. Nach ästhetizistischen Erzählungen wandte sich Mell volkstümlich-realistischen Stoffen zu. Sein dramatisches Werk stand unter dem Einfluss religiöser Krippen- und Festspiele sowie alter Mythen, wie z. B. dem Nibelungenstoff. 1933 trat er aus dem P.E.N.-Club aus und bekannte sich zum nationalen Lager, wurde in der Folge Präsident des "Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs" und publizierte nach dem "Anschluss" in NS-Anthologien. Nach 1945 wurde er zu einem der prominentesten Vertreter der katholischen Dichtung in Österreich.
Er veröffentlichte u. a den Lyrikband Das bekränzte Jahr (1911), die Erzählungen Die drei Grazien des Traumes (1905), Jägerhaussage und andere Novellen (1910), Barbara Naderers Viehstand (1914), Das Donauweibchen (1938) sowie die Theaterstücke Das Schutzengelspiel (1923), Das Apostelspiel (1925), Das Spiel von den deutschen Ahnen (1935) und Der Nibelunge Not (1951).
Mell erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, u. a. den Grillparzer-Preis (1929), den Burgtheater-Ring (1935), den Mozart-Preis der Goethe-Stiftung (1937), den Peter-Rosegger-Preis (1952), den Großen Österreichischen Staatspreis (1954), die Stifter-Medaille (1957) und das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1959).