Alexander Mell, Beamter und Lehrer, geb. am 17. 2. 1850 in Prag, gest. am 30. 9. 1931 in Wien. Mell studierte Naturwissenschaften an der Universität Graz und war ab 1876 Lehrer am Gymnasium in Marburg an der Drau. 1886 leitete Mell die k.u.k. Blindenerziehungsanstalt in Wien, der er eine eigene Druckerei für Brailleschrift sowie eine Leihbücherei für Blinde angegliederte. Von 1896 bis 1898 ließ Mell das Institutsgebäude in Wien erneuern, errichtete 1910 ein Ferienheim für Blinde in Waldamt-Prolling in Niederösterreich und erweiterte das Museum für Blindenwesen in Wien. Während des Ersten Weltkriegs war Mell in der Kriegsblinden-Fürsorge tätig und ab 1914 Inspektor für die österreichischen Blindenanstalten.
Er gab die Zeitschriften "Der Blindenfreund" und "Eos" heraus und veröffentlichte u. a. Blinde Leser (1901), Enzyklopädisches Handbuch des Blindenwesens (1899), Ratschläge zur Erziehung blinder Kinder (1913) und Über den Kontakt der blinden Kinder mit der Natur (1894).

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2009)     Text drucken

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