Josef Meinrad, (eigentlich J. Moucka), Kammerschauspieler, geb. 21. 4. 1913, Wien, gest. 18. 2. 1996 in Großgmain (Salzburg). Josef Meinrad wurde in Wien-Hernals geboren. Sein Vater stammte aus Mähren, seine Mutter aus dem Sudetenland. Die fromme Mutter wollte ihn als Priester sehen, und er verbrachte fünf Jahre im Wiener Neustädter Seminar. Danach entschied er sich für einen Bürojob in Wien und nahm nebenbei Gesangs- und Schauspielunterricht. 1936 debütierte er am Wiener Theater "Die Insel" und trat an Wiener Kleinkunstbühnen auf ("ABC", "Wiener Werkel", "Wiener Komödie"). Zur NS-Zeit lehnte er das Angebot ab, Burgtheatermitglied zu werden, und spielte in Deutschland (Metz). Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Meinrad nach Wien zurück und kam über das Volkstheater und die "Insel" 1947 (bis 1974) an das Burgtheater, das ihn 1973 zum Ehrenmitglied ernannte. Nach seiner Pensionierung trat der Kammerschaupieler an der "Burg" als Gast auf. Als Charakterdarsteller wurde er oft mit Alexander Girardi verglichen. Meinrad spielte komische und ernste Rollen, in klassischen Dramen und Volksstücken, vor allem von Johann Nestroy und Ferdinand Raimund (Valentin im "Verschwender". Dazu kamen Musicals wie "Der Mann von La Mancha", Regiearbeiten, Rundfunk-, Film- und Fernsehtätigkeit (mehr als 50 Filmrollen). Der Künstler erhielt zahlreiche Auszeichnungen (unter anderem 1959 Iffland-Ring, 1963 Kainz-Medaille). Meinrad übertrug den Iffland-Ring testamentarisch dem Schweizer Schauspieler B. Ganz.