Rosa Mayreder (Pseudonym: Franz Arnold), Essayistin und Frauenrechtlerin, geb. am 30. 11. 1858 in Wien, gest. am 19. 1. 1938 ebenda. Mayreder besuchte ein privates Mädcheninstitut und erhielt Privatunterricht in Französisch und auf dem Klavier. 1871 lernte sie den Architekten Karl Mayreder kennen, den sie 1881 heiratete. Als Malerin war sie Schülerin von Hugo Darnaut und Hugo Charlemont, malte Landschaften und Stillleben und schrieb von 1898 bis 1899 Kunstberichte für die "Neue Freie Presse".
Mayreder gilt als Vorkämpferin der Frauenemanzipation, deren soziologische und sexualpsychologische Grundlagen die wesentlichen Themen ihres essayistischen Werkes, u. a. Kritik der Weiblichkeit (1905), Der typische Verlauf sozialer Bewegungen und Geschlecht und Kultur (1923) bilden. 1893 begründete sie den "Allgemeinen Österreichischen Frauenverein" mit, dessen Vizepräsidentin sie ab 1903 war. Von 1899 bis 1900 betätigte sie sich, neben Auguste Fickert und Marie Lang, als Mitherausgeberin der Zeitschrift "Dokumente der Frauen". Ab 1919 war sie Vorsitzende der "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit". Mayreder verfasste die Romane Idole (1899) und Pipin (1901) sowie den Novellenband Übergänge (1897). 1948 erschienen postum ihre Memoiren unter dem Titel Das Haus in der Landskrongasse.