Franziska Mayer-Hillebrand, Psychologin und Philosophin, geb. am 10. 8. 1885 in Weidling bei Wien, gest. am 29. 3. 1978 in Innsbruck. Mayer-Hillebrand, die Tochter des Generals Josef Reicher erhielt eine Privaterziehung in Innsbruck, legte 1905 die Reifeprüfung ab und studierte ab 1914 Philosophie und Psychologie sowie Biologie. 1919 promovierte sie bei Alfred Kastil mit der Dissertation Das Nichtreale als Fiktion betreut. 1920 heiratete sie den 23 Jahre älteren Franz Hillebrand. In den nächsten Jahren übernahm sie experimentalpsychologische Arbeiten an dessen psychologischen Institut. 1927 lehnte Mayer-Hillebrand die Einladung Carl Stumpfs, sich in Berlin zu habilitieren, ab. 1928 heiratete sie Carl Mayer, den Vorstand der Neurologischen und psychiatrischen Universitätsklinik in Innsbruck. Sie setzte die experimentalpsychologischen Arbeiten vor allem im Bereich der optischen Wahrnehmung fort. 1932 habilitierte sie sich mit der Unterstützung Kastils und des Physiologen Brücke an der philosophischen Fakultät. Mayer-Hillebrand wandte sich kunstpsychologischen Arbeiten zu. Auch während des Dritten Reiches setzte sie ihre Unterrichtstätigkeit fort. 1943 wurde sie zum "außerplanmäßigen Professor" ernannt. 1946 hielt sie Vorträge über Kunstpsychologie in Alpbach sowie Vorlesungen als Privatdozentin. 1948 erfolgte ihre Ernennung zur Extraordinaria. Von September 1951 bis Januar 1952 nahm sie eine Gastprofessur an der Northwestern University in Evanston an. Während dieser Zeit wohnt sie bei den Brentanos in Highland-Park. Sie sichtete die Original-Manuskripte Brentanos und erstellte einen Katalog. Bis 1966 gab sie insgesamt sechs Bände aus dem Brentano-Nachlaß heraus und edierte auch das Brentano-Buch ihres Lehrers Kastil.