Foto von Richard Maux

Richard Maux, Komponist, Altphilologe und Musikpädagoge, geb. am 26. 1. 1893 in Wien, gest. am 2. 8. 1971 ebenda. Maux studierte von 1911 bis 1914 bei Hermann Grädener, einem Freund von Johannes Brahms, Kontrapunkt, Harmonie- und Formenlehre. An der Universität Wien belegte er das Fach Klassische Philologie. Das Studium der Altphilologie schloss er 1915 mit der Dissertation Moral der Musik Quid Plato et Aristoteles de vi musicae docuerint ab. Von 1924 bis 1958 unterrichtete Maux Musik am Bundesrealgymnasium im sechzehnten Wiener Gemeindebezirk. Die Vertonung einer Ostmark-Hymne nach Worten seiner Ehefrau Else Reitermayer im Jahr 1938 zeigt, dass Maux zumindest unmittelbar nach dem sogenannten "Anschluß" eine Affinität zum Hitler-Regime gehabt hat (belegt ist auch sein Beitritt zum Nationalsozialistischen Lehrerbund mit 1.11.1938).
In seinem Werk dominiert das knapp den Text ausgestaltende Lied. Die Musik zeichnet sich durch eine stark erweiterte Tonalität und Klangmischungen aus. Der Komponist beschrieb seine Stilrichtung als "Spätromantik mit stark impressionistischem Einschlag".
Insgesamt schuf Maux über 1000 Klavierlieder, 62 Orchesterlieder, 95 Kammermusikwerke (die meisten davon mit Sing- oder Sprechstimme) sowie 7 Bühnenmusiken. 2000 Aufführungen sind dokumentiert, davon 75 Konzerte ausschließlich mit eigenen Werken. Zu den wichtigsten Interpreten seiner Musik gehörten die SängerInnen Marie Gutheil-Schoder und Hilde Rössel-Majdan sowie Hans Duhan, Hermann Gallos, Paul Lorenz, Leo Slezak und Eberhard Wächter, außerdem die Schauspieler(inn)en Helma Gautier, Julia Janssen, Marie Mayen, Aglaja Schmied und Alma Seidler sowie Heinz Woester. An AutorIinnen, deren Werke Maux mit Vorliebe vertonte, sind unter anderem zu nennen Felix Braun, Wilhelm Franke, Hermann Hesse, Alma Maria Koenig, Agnes Miegel, Börries von Münchhausen, Hertha Parak-Hofmann, Paula von Preradovic, Rainer Maria Rilke, Richard Schaukal, Anton Wildgans und Stefan Zweig.

Text: Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek (September 2008, ergänzt durch Musiksammlung 2024)     Text drucken
Foto: © Österreichische Nationalbibliothek

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