Viktor Matejka, Kulturpolitiker und Schriftsteller, geb. am 4. 12. 1901 in Korneuburg (Niederösterreich), gest. am 2. 4. 1993 in Wien. Matejka besuchte die Volks- und Mittelschule in Stockerau und studierte anschließend Geschichte und Geographie an der Universität Wien. Von 1934 bis 1938 arbeitete er als Bildungsreferent der Wiener Arbeiterkammer und war zwischen 1934 und 1936 frei gewählter Obmann der Volkshochschule Wien-Volksheim. In den 1930er Jahren unternahm er viele politische Reisen, vor allem nach Deutschland, Frankreich und England. Nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 wurde Matejka mit dem ersten Transport von Österreichern in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Er wurde Häftlingsbibliothekar in der Lagerbibliothek und verfertigte aus Zeitungen sogenannte "Pickbücher". 1944 entlassen, lebte er bis Kriegsende als "U-Boot" in Wien. 1945 trat Matejka der Kommunistischen Partei Österreich bei, bekleidete von April 1945 bis Dezember 1949 das Amt des Wiener Stadtrats für Kultur und Volksbildung und von 1945 bis 1959 des Gemeinderats. In den 1950er Jahren war er Mitherausgeber und leitender Redakteur der Zeitschrift "Tagebuch". Nach dem Ende seiner politischen Laufbahn war er hauptsächlich als Publizist tätig. Matejka wurde auch als leidenschaftlicher Sammler von Hähnen in Form von Zeichnungen und Plastiken bekannt, denen 1982 eine Ausstellung in der Wiener "Secession" gewidmet war. Er veröffentlichte Widerstand ist alles. Notizen eines Unorthodoxen (1983), Anregung ist alles (1991) und Das Buch Nummer 3 (1993).