Emilie Mataja (bekannt unter dem Pseudonym "Emil Marriot"), Schriftstellerin, geb. am 20. 11. 1855 in Wien, gest. am 5. 5. 1938 ebenda. Mataja, die mit zehn Jahren zu schreiben begann, veröffentlichte 1880 ihren ersten Roman und erlebte zwei Jahre später mit ihrem Roman Familie Hartenberg den Durchbruch. Literarische Geltung erlangte auch sie mit dem Roman Der geistliche Tod, der neben Seine Gottheit und Menschlichkeit zu ihren besten Werken zählt. 1882 begann auch Matajas Mitarbeit an der "Wiener Allgemeinen Zeitung", der sie als Feuilletonistin 30 Jahre lang Beiträge lieferte. Bis zu ihrem Tod erschien eine Vielzahl von Romanen und Dramen, in denen sie zu Fragen der Ehe und bürgerlichen Moral, auch zur Problematik des Priesterlebens, Stellung nahm und aus der Sicht ihrer Zeit ein kritisch-realistisches Gesellschaftsporträt entwarf. In ihren Schriften trat sie für die individuelle Entfaltung und für mehr Bildung der Frau ein und galt zu ihrer Zeit als Vorkämpferin der Frauenrechte. Sie wurde u. a. mit dem Ebner-Eschenbach-Preis und dem Bauernfeld-Preis geehrt.