Eusebius Mandyczewski, Musikforscher, Dirigent und Komponist, geb. am 18. 8. 1857 in Czernowitz (Ukraine), gest. am 13. 7. 1929 in Wien. Mandyczewski studierte bei dem Komponisten Gustav Nottebohm und war von 1880 bis 1882 Chormeister der Wiener Singakademie. 1887 wurde er Archivar der "Gesellschaft der Musikfreunde" in Wien und lehrte seit 1897 als Professor für Instrumentenkunde, ab 1900 für Musikgeschichte und ab 1914 für Kontrapunkt und Komposition am Wiener Konservatorium. Er erwarb sich große Verdienste um die Gesamtausgaben der Werke von Franz Schubert, Josef Haydn und Johannes Brahms. Zudem arbeitete er als Musikkritiker für die "Münchener Allgemeine Zeitung" und war Mitverfasser der "Geschichte der Gesellschaft der Musikfreunde" (1911). Er komponierte u. a. orthodoxe Messen. Ab 1879 war er mit Brahms befreundet und als dessen Sekretär tätig. 1897 erhielt er das Ehrendoktorat der Universität Leipzig.